Höllische Paradiese!
Mauritius, Indischer Ozean

Die Menschen haben ein unglaubliches Talent, Naturparadiese in eine Hölle auf Erden zu verwandeln. Die Dokureihe erzählt von Trauminseln, die zu Strafkolonien gemacht wurden. Bis vor knapp 100 Jahren prägten Sklaverei und Schuldknechtschaft das Gesicht von Mauritius im Indischen Ozean. Heute gilt die Insel als Paradies unter Palmen.

Bis vor 400 Jahren war die Insel Mauritius im Indischen Ozean ein unbewohntes Naturparadies. Dann wurde sie entdeckt und ausgebeutet. Der Urwald wurde gerodet, zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verschwanden. Viele von ihnen existierten nur dort – wie der Dodo. Dem Vogel wurde zum Verhängnis, dass er nicht fliegen konnte und über keinerlei Fluchtinstinkte verfügte. So wurde er für die Menschen zur leichten Beute. Noch heute ist „dead as a Dodo“, tot wie ein Dodo, in England ein geflügeltes Wort für Hoffnungslosigkeit. Der Mauritiusfalke konnte im Gegensatz zum Dodo gerettet werden. In den 1970er Jahren existierten nur noch vier Exemplare. Dann starteten Naturschützer ein einzigartiges Aufzuchtprogramm und konnten ihre Zahl in kurzer Zeit verzehnfachen. Noch heute gilt der kleine Greifvogel als einer der seltensten Vögel der Welt. Ähnliches versucht man mit den Riesenschildkröten, die eigentlich von der Insel Aldabra stammen. Charles Darwin brachte sie nach Mauritius, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Dazu stellte man die Îles aux Aigrettes vor der Küste unter Naturschutz und schirmte sie ab. Die kleine Insel ist zur Arche Noah geworden, auf der zahlreiche seltene Tierarten geschützt leben können. Derzeit werden die Spuren der Geschichte restauriert, um die Erinnerung an die Vorfahren der Inselbewohner wachzuhalten. Auf Mauritius lässt sich eine Gesellschaft erleben, die sich vom Spielball der Kolonialmächte zur selbstständigen Nation entwickelte, und eine eigenständige Kultur, zu der auch der Séga gehört, die Musik der ehemaligen Sklaven, in der sich tiefe Trauer und pure Lebensfreude vereinen.



5
Filme
80.000
km Reise
62
Flugstunden Drohne
22
Stunden unter Wasser
15
Wochen Dreh


Dokumentationsreihe, 5x 45 Minuten, UltraHD
Erstausstrahlung: (23.- 27.September 2019)

In Co-Produktion mit ARTE besuchte unsere Crew über einen Zeitraum von drei Jahren paradiesische Orte mit unrühmlicher Vergangenheit. Strafkolonien, die in nicht allzu ferner Vergangenheit Trauminseln zur Hölle auf Erden machten. Unser Team besuchte die 'Inseln des Heils' im Atlantik, bekannt aus dem Weltbestseller „Papillon“, Norfolk Island im Pazifik, wo die Nachfahren der Meuterer von der Bounty leben, Pianosa im Mittelmeer, die Kapverden vor Afrika und Mauritius im Indischen Ozean. Wir fingen epische Bilder von unterschiedlichsten Lebensräumen mit 6K RED Kameras und Drohnen ein, filmten prachtvolle Unterwasseraufnahmen. Von Orten, die einst zum Alptraum für Gefangene wurden und nun ihren Weg zurück zu Paradiesen gefunden haben.

Die aufwendige Verarbeitung von über 48 TB Daten erfolgte auf den hauseigenen Schnittplätzen und nahm 6 Monate in Anspruch.

Überblick

  • Idee, Recherche und Drehbuch
  • Produktionsplanung, Organisation und Reiselogistik
  • Locationscouting vor Ort
  • Durchführung der Dreharbeiten mit hauseigenen Kameras (RED Dragon 6K, Blackmagic 4K) und eigenem Team Unterwasserdrehs
  • Regie
  • Durchführung der Luftaufnahmen mit Drone 4K
  • Komplette Nachbearbeitung Da Vinci Resolve/Mac Pro
  • Colorgrading auf Da Vinci Resolve
  • Text Erstellung für Off Sprecher
  • Sprachaufnahme Haupt- und Nebensprecher
  • Transcoding des finalen Films für Full HD und Ultra HD Versionen

ARTE GEIE