Höllische Paradiese!
Santiago, Atlantik

Die Menschen haben ein unglaubliches Talent, Naturparadiese in eine Hölle auf Erden zu verwandeln. Die Dokureihe erzählt von Trauminseln, die zu Strafkolonien gemacht wurden. In dieser Folge: Santiago, die Hauptinsel der im Atlantischen Ozean gelegenen Kapverden wurde durch den Sklavenhandel zum zweitreichsten Ort im portugiesischen Weltreich.

Die Kapverden im Atlantischen Ozean vor der Küste Afrikas bestehen aus knapp 15 Inseln. Mehr als die Hälfte der über 400.000 Einwohner lebt auf der Hauptinsel Santiago, dem Geburtsort der kreolischen Kultur. Dort errichteten die Portugiesen Mitte des 15. Jahrhunderts ihre erste Siedlung – Cidade Velha. Die prosperierende Stadt bekam das Monopol im Sklavenhandel und wurde in der Folge zum Dreh- und Angelpunkt für den Handel mit Menschen zwischen der Alten und der Neuen Welt. Als "Zwischenlager" diente Ribeira Grande, ein steiles Tal vor der Stadt. Verkauft wurde die menschliche Ware in der Kirche – einer der ältesten in Afrika. Das zweite Standbein der Kapverden wurde die Landwirtschaft. Schiffe zwischen Europa, Afrika und Amerika mussten versorgt und ausgerüstet werden. Auf den Feldern arbeitete eine Vielzahl von Sklaven. Die Insel wurde zur Keimzelle der kreolischen Kultur. Sie zeigt sich auf Santiago unter anderem im Batuco, der traditionellen Musik. Sie wird auf Stoffballen gespielt, da die portugiesischen Herren die afrikanischen Trommeln verboten hatten. Die einzigartige Lage der Insel zwischen Afrika und Amerika machte sie nicht nur für Kolonialmächte zum Trittbrett zwischen den Kontinenten. Auch viele wandernde Tierarten nutzen die Felsen im Meer als Rastplatz und Fixpunkt im Ozean. Dazu gehören Wale und Zugvögel, die früher gejagt wurden und heute streng geschützt werden. Die Dokumentation erzählt die tragische Vergangenheit der Inseln als Sklavenhochburg und Strafkolonie und zeigt ihre einzigartige Natur zwischen bis zu 2.800 Meter hohen Bergen und Traumstränden.



5
Filme
80.000
km Reise
62
Flugstunden Drohne
22
Stunden unter Wasser
15
Wochen Dreh


Dokumentationsreihe, 5x 45 Minuten, UltraHD
Erstausstrahlung: (23.- 27.September 2019)

In Co-Produktion mit ARTE besuchte unsere Crew über einen Zeitraum von drei Jahren paradiesische Orte mit unrühmlicher Vergangenheit. Strafkolonien, die in nicht allzu ferner Vergangenheit Trauminseln zur Hölle auf Erden machten. Unser Team besuchte die 'Inseln des Heils' im Atlantik, bekannt aus dem Weltbestseller „Papillon“, Norfolk Island im Pazifik, wo die Nachfahren der Meuterer von der Bounty leben, Pianosa im Mittelmeer, die Kapverden vor Afrika und Mauritius im Indischen Ozean. Wir fingen epische Bilder von unterschiedlichsten Lebensräumen mit 6K RED Kameras und Drohnen ein, filmten prachtvolle Unterwasseraufnahmen. Von Orten, die einst zum Alptraum für Gefangene wurden und nun ihren Weg zurück zu Paradiesen gefunden haben.

Die aufwendige Verarbeitung von über 48 TB Daten erfolgte auf den hauseigenen Schnittplätzen und nahm 6 Monate in Anspruch.

Überblick

  • Idee, Recherche und Drehbuch
  • Produktionsplanung, Organisation und Reiselogistik
  • Locationscouting vor Ort
  • Durchführung der Dreharbeiten mit hauseigenen Kameras (RED Dragon 6K, Blackmagic 4K) und eigenem Team Unterwasserdrehs
  • Regie
  • Durchführung der Luftaufnahmen mit Drone 4K
  • Komplette Nachbearbeitung Da Vinci Resolve/Mac Pro
  • Colorgrading auf Da Vinci Resolve
  • Text Erstellung für Off Sprecher
  • Sprachaufnahme Haupt- und Nebensprecher
  • Transcoding des finalen Films für Full HD und Ultra HD Versionen

ARTE GEIE